Trotz viel diskutierter und berechtigter Kritik ist die Kampagne, die in der Regel in Demonstrationen oder anderen kollektiven Aktionen mündet, das klassische Mittel der autonomen Bewegungslinken zur politischen Intervention. Als undogmatische Bewegung, die ohne starre Organisationsformen und Parteiprogramme auskommen will, finden insbesondere im Rahmen von kampagnenförmigen Mobilisierungen politische Positionsbestimmungen, ihre Vermittlung nach außen und Organisierungsprozesse statt, die über den linksradikalen Küchentisch oder das Kleingruppen-Plenum hinausgehen.
Die Mobilisierungsphase hat für autonome Politik also einen ähnlich hohen Stellenwert, wie die Aktion selbst. In diesem Workshop soll eine idealtypische Kampagnenmobilisierung entworfen werden, um einen Werkzeugkasten vorzustellen, mit dem als Bewegung inhaltlich und praktisch in Gesellschaft interveniert werden kann: Was sind geeignete Angriffspunkte, um mein politisches Anliegen in Praxis zu überführen? Wie schaffe ich eine tragfähige organisatorische und inhaltliche Grundlage dafür? Wie finde ich potentielle Bündnispartner*innen? Wie werde ich öffentlich wahrnehmbar, wie erreiche ich meine Sympathisant*innen? Welche Medien sind nutzbar und empfehlen sich (nicht)? Wie sieht erfahrungsgemäß ein sinnvoller zeitlicher Fahrplan aus, um ohne zu stolpern von der Idee zur Aktion zu gelangen? Wieviele Flyer und Plakate drucke ich wofür und wie verbreite ich sie? Welche Infrastruktur, auf die ich zurückgreifen kann, gibt es in Kiel?
Diese und andere Fragen sollen aus dem Erfahrungsschatz nicht nur der Autonomen Antifa-Koordination Kiel einer Antwort näher gebracht und gerne auch weiterentwickelt werden.