Workshops

Empowerment und Klassenkampf: Gegen den Rassismus des Kapitals mit Genoss*innen der Defend Rojava Plattform (Rhein-Main)

Freitag, 13. September | 16 Uhr

Bei der Vergaserfabrik Pierburg fand 1973 ein historischer Streik statt. Er wurde von Gastarbeiterinnen begonnen und wurde schließlich auf die Gesamtbelegschaft ausgeweitet. Die Streikenden stellten sich gegen rassistische Ausformungen kapitalistischer (Re-)Produktion, gegen Ethnisierung als Instrument zur Segmentierung des Arbeitsmarkts und das Gegeneinander-Ausspielen der Lohnabhängigen. Die Kämpfe sind damit explizit „antirassistisch“, auch wenn sie sich nicht so bezeichnen. Sie machen damit deutlich, dass ihre Position in den Produktionsverhältnissen von Faktoren wie Migration und Geschlecht abhängig ist, die einen gemeinsamen Kampf gegen Ausbeutung notwendig machen.

An dem Beispiel wird die zentrale Rolle der Fragmentierung innerhalb der Klasse als Ausbeutungsmechanismus aufgezeigt. Ausgehend von dem Streik werden die Ansätze der Überwindung
dieser Fragmentierung dargestellt und weitergehend diese Ansätze um eine Diskussion über die Prinzipien des Demokratischen Konföderalismus ergänzt.


Antifa und Feminismus – eine kleine Einführung
oder: Warum Antifa mehr heißt, als Nazis jagen

Samstag, 14. September | 10 Uhr

Der Vortrag wird eine kleine Einführung in die Geschichte und Theorie des Feminismus geben und erklären, warum Antifa und Feminismus zusammengehören. Dabei soll jedoch nicht nur die abstrakte Ebene von Geschichte, Begriffen und Zusammenhängen beleuchtet, sondern konkret geschaut werden, wie Feminismus in die eigene Praxis und die eigene (Antifa-)Gruppe oder Struktur einbezogen werden kann, inhaltlich und strukturell. Denn: Das ist hier ja schließlich die Antifa und nicht Burschenschaft oder katholische Kirche.


burn down the kitchen* – Perpektiven feministischer Praxis mit Grow

Samstag, 14. September | 16 Uhr

Feministische Praxis und von Frauen* ausgeübter politischer Aktivismus zieht sich durch die Geschichte radikal linker Bewegungen. Lohn für Hausarbeit, riotgrrrl, die Brandanschläge der Roten Zora auf Sexshops und Büros von Zuhältern, hunderttausende Frauen* auf den Straßen für Abtreibungsrecht in Argentinien und Polen, die mit Baseballschlägern patriachale Gewalt bekämpfende Gulabigang in Indien, f*antifa, Stonewallriots und der Versuch der feministischen Kulturrevolution in Italien zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind einige Beispiele.

Dennoch bleibt die feministische Revolution unvollendet: Die Erfolge feministischer Kämpfe und Frauen*politik gegen die Zurichtung der Geschlechter und der damit einhergehenden Arbeits- und Lebenszwänge blieben bisher der Aufrechterhaltung unserer gesellschaftlichen Verwertbarkeit im Kapitalismus untergeordnet. So erscheint uns das Zusammenspiel von Patriachat und Kapitalismus heute in neuen Variationen, ohne sich aus seinem grundsätzlichen Zusammenspiel zu lösen und die Errungenschaften der Frauen*bewegungen stehen im Rahmen des nationalistischen Rollbacks und weltweiten Rechtsrucks auch noch zunehmend zur Disposition.

Wir wissen: Der Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse muss feministisch sein, oder er versinkt in Belanglosigkeit. Gemeinsam wollen wir verschiedene der oben genannten Praxen und Handlungsfelder feministischer und Frauen*kämpfe quer durch die Wellen der Frauen*bewegungen mit eigene Annahmen und offenen Fragen zur kommunistischen und feministischen Organisierungsfrage verknüpfen. Auf Basis unserer eigenen Kämpfe, und der unserer Vorgänger*innen und Mitstreiter*innen, wollen wir heutige Perspektiven feministischer und Frauen*organisierung mit euch diskutieren

Mit Gruppe für den organisierten Widerspruch (GROW) Hamburg

Vorraussetzung: Keine Vorkenntnisse nötig; mit Vorkenntnissen möglich! / offen für alle Gender

Teilnehmer*innenzahl: mind. 5 – max. 25


Transparente erstellen

Samstag, 14. September | 10 Uhr

Politische Transparente gehören auf Demonstrationen und andernorts zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln der Inhalte und Forderungen, für die wir auf die Straße gehen. Zudem können sie Schutz vor Kameras und Polizeiübergriffen bieten. Stellt sich nur die Frage: Woher kriegt die Antifa eigentlich immerzu ihre überaus stylischen Banner, wenn sie doch bekanntermaßen über sehr begrenzte finanzielle Ressourcen verfügt? Die Antwort soll in diesem Workshop gegeben werden. Worauf sollte beim Design der Vorlage geachtet werden? Welche Größe eignet sich für welchen Zweck? Welches Material und welches technische Equipment wird benötigt? Um Nützliches mit dem Nützlichen zu verbinden, werden wir im Praxisteil des Workshops Transparente für aktuell anstehende politische Kampagnen in Kiel malen.


Muay Thai als Selbstverteidigung

Samstag, 14. September | 12 Uhr

In dem Workshop werden Grundtechniken des Muay Thai zur Selbstverteidigung vermittelt. Egal ob Anfänger*innen oder Fortgeschrittene, alle sind willkommen. Nach einem kurzen theoretischen Input, wird es dann ein längeren praktischen Teil geben. Bitte Schuhe und bequeme Sportklamotten mitbringen. Auch eigene Handschuhe, Bandagen und Zahnschutz können, wenn vorhanden, mitgebracht werden. Sind aber kein muss.


Zusammen mehr erreichen! Bezugsgruppen-Workshop

Samstag, 14. September | 12 Uhr

Wenn wir unseren Protest gegen Nazis und all ihre Freund*innen auf die Straße tragen, ist es wichtig, gemeinsam und organisiert vorzugehen. Dabei gilt seit Jahren die Devise: Bleibt zusammen, passt aufeinander auf und sprecht euch ab! Je besser wir organisiert sind, desto sicherer und schlagkräftiger sind wir!

Doch was genau sollte mensch vor, während und nach einer Demo besprechen? Welche Infos sollten unbedingt allen Beteiligten bekannt sein? Was braucht mensch auf jeden Fall und was bleibt lieber zu Hause? Und vor allem: Worauf kommt es an, wenn die Sache läuft und was ist eine Bezugsgruppe eigentlich?

Der Workshop soll anhand verschiedener fiktiver Situationen verdeutlichen, worauf innerhalb der Gruppe und auf den Straßen geachtet werden muss, um die Sicherheit aller Personen gewährleisten zu können und gleichzeitig gemeinsam einen erfolgreichen Tag für unsere emanzipatorischen Kämpfe zu erstreiten.

Egal ob noch nie auf einer Demo gewesen oder schon seit Jahren dabei – wir arbeiten gemeinsam und solidarisch Konzepte aus, sodass alle ohne Angst mitmachen können!


Cine Rebelde: Kein Gott, kein Herr! Eine kleine Geschichte der Anarchie

Samstag, 14. September | 16 Uhr

Der Anarchismus brachte die Welt immer wieder ins Wanken, ermöglichte aber auch die ersten sozialen Errungenschaften und beeinflusste die großen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. Wo nahm diese Bewegung ihren Anfang, die seit 150 Jahren jeden Herrn und jeden Gott ablehnt? Warum ist der Anarchismus, der eine bessere Welt wollte als die, die sie früher war, noch immer aktuell? Warum ist seine Geschichte mehr denn je die unsere?

Vom Aufstand der Pariser Kommune 1871 bis zur Gründung der ersten großen Gewerkschaften, von der Entstehung libertärer Milieus mit alternativen Lebensentwürfen bis hin zur Einrichtung freier Schulen: Die anarchistische Bewegung hat die ersten Revolutionen angestoßen und gehört zu den entscheidenden Triebkräften großer sozialer Errungenschaften.

Diese zweiteilige und sehr umfangreiche Dokumentation beleuchtet von Frankreich über Japan bis nach Chicago und Buenos Aires die Ursprünge dieser politischen Philosophie und porträtiert die geistigen Vordenkern der anarchistischen Bewegung wie etwa Pierre-Joseph Proudhon oder Michail Bakunin.

Darüber hinaus beleuchtet der Film Ereignisse und Meilensteine der Arbeitergeschichte vom Ende des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts und bringt so die bedeutende Rolle der Anarchisten für die sozialen Bewegungen unserer Zeit ans Licht. Die Dokumentation befasst sich unter anderem mit der Gründung der Ersten Internationale, dem Tag der Arbeit, dem Kampf um den Achtstundentag und den Attentaten während der Belle Epoque.


Vorstellung und Kennenlernen linker Gruppen und Organisierungen aus Kiel

Sonntag, 15. September | 11 Uhr

Den Sonntag wollen wir wieder zur Organisierung nutzen. Mit einem kurzen Input werden sich verschiedene Gruppen vorstellen. Im Anschluss wird es ausreichend Zeit für Nachfragen, Diskussion und Vernetzung geben. Unter anderem mit der Roten Hilfe, der Offenen linksradikale Plattform Kiel, der Antifaschistischen Jugend Kiel, dem Netzwerk Antirassistische Aktion Kiel und dem Li(e)ber Anders.